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Arten der Schüchternheit
Schüchternheit durch Prägung und Erziehung
Bei dieser Form der Schüchternheit gibt es Auslöser, die dazu geführt haben, dass die schüchternen Menschen
sehr scheu sind und sich verstecken. Häufig liegt die Ursache in negativen Erfahrungen und Erlebnissen in der
Kindheit, zum Beispiel Gewalt oder Überforderung im Elternhaus, Mobbing in der Schule, schwere Krankheit,
Umzug oder die Trennung der Eltern. Das sind nur ein paar Beispiele, die typische Auslöser für Hemmungen und
Ängste sind, die sich häufig auch auf das Erwachsenenalter auswirken und zu Schüchternheit führen.
Aber auch Regeln in der Erziehung der Kinder, wie beispielsweise "Rede nur, wenn du gefragt wirst" oder "Was
werden nur die Nachbarn sagen" wirken sich aus. Manchmal sorgen auch Worte wie "Jetzt nicht" für unfreiwilliges
schüchternes Verhalten, vor allem, wenn die Eltern nie Zeit für ihr Kind haben. Viele Verhaltensmuster der Eltern
werden von Kindern aufgenommen und nachgeahmt, auch wenn das den Eltern kaum bewusst ist. Kinder
bekommen jede Menge mit. Da Kinder aber selbst noch kein Wertesystem entwickelt und vor allem auch keine
anderen Erfahrungen haben, nehmen sie die frühen Beobachtungen zum Maßstab für ihre eigenen Möglichkeiten
und ihr Verhalten.
Wer als Kind zu oft hörte, dass er doch still sein soll und er sowieso nichts richtig macht, wird später im Erwachsenenalter genauso denken. Er wird still
sein und lieber nichts tun, da er dann ja nichts falsch machen kann. Vor allem wird er die Umwelt eher als mögliche Quelle einer Gefahr einstufen.
Dadurch wird seine Angst vor Abneigung der anderen ihm gegenüber nur noch schlimmer.
Die Betroffenen sind nicht freiwillig schüchtern. Oft sind unterdrückte Wut und Angst vor dem Urteil anderer im Spiel. Möglicherweise würden sie sogar
gerne im Mittelpunkt stehen, vorausgesetzt ihnen widerfährt Freundlichkeit und positives Interesse für ihre Person.
Schüchternheit als Begleiterscheinung introvertierter und zurückhaltender Menschen
Manche Betroffenen waren schon in der Kindheit eher scheu und zurückhaltend. Sie haben noch nie gerne geredet und sind in ihrem Wesen
introvertiert. Auf Dauer halten sie es gar nicht so gut unter vielen Menschen aus. Das sind zu viele Informationen und Eindrücke. Sie wollen und
brauchen auch nicht im Mittelpunkt stehen. Ihnen ist es nicht etwa peinlich, sondern sie legen keinen Wert darauf. Es ist ihnen einfach nicht wichtig. Sie
kommen mit sich selbst ganz gut zurecht. Nur die anderen Menschen meist nicht mit ihnen.
Die Menschen, die seit ihrer Kindheit zurückhaltend sind, sind sozusagen freiwillig schüchtern. Dabei möchten sie ihre Introvertiertheit behalten und
nur die negativen Nebenwirkungen der Schüchternheit loswerden. Ihr schlechtes Gefühl und die daraus resultierenden Hemmungen wird durch das
Feedback ihrer Umwelt ausgelöst.
Situationsbedingte Schüchternheit
Es gibt Menschen, die nur in bestimmten Situationen schüchtern sind. Häufig tritt die Schüchternheit immer dann auf, wenn es um Sexualität geht. Und
zwar genau dann, wenn dem Menschen, der eigentlich nicht schüchtern ist, ein anderer Mensch besonders gut gefällt. Dann ist er plötzlich gehemmt,
zaghaft und ängstlich. Auch rufen bei manchen Menschen Autoritätspersonen, wie beispielsweise Lehrer, Vorgesetzte oder Professoren, Schüchternheit
hervor. Dann sind meist Gespräche auf Augenhöhe nicht mehr möglich. Das Kuriose dabei ist, dass niemand auf die Idee käme, dass bestimmte
Menschen oder Situationen Hemmungen, Ängste, Scheu und Schüchternheit bei diesen Menschen auslösen könnten. Schließlich sind sie sonst
selbstbewusst. Wenn sie dann in Situationen geraten, in denen sie Hemmungen verspüren, ist ihre einzige Devise Coolness oder vorgetäuschte
Souveränität, da ihre plötzlich auftretende Schüchternheit ja gar nicht in ihr eigenes Selbstbild passt. Gerade dieses Schutzverhalten wirkt dann auf die
anderen Menschen desinteressiert und ablehnend. Oft auch arrogant. Sind die drei Arten der Schüchternheit auch noch so unterschiedlich, die Angst
vor Kontrollverlust und vor negativen Auswirkungen sowie der Wunsch nach mehr Selbstsicherheit und Souveränität haben sie alle gemeinsam.
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